Sonntag, 26. August 2012

Die Grundmühle am Anfang der Ferdinandsklamm


Das Ziel unserer heutigen Wanderung war die Ruine der Grundmühle zu Beginn der Ferdinandsklamm am Fluß Kamnitz in der Böhmischen Schweiz. Ausgangspunkt war der Ort Hohenleipa (Vysoka Lipa), von dem aus wir - am malerisch gelegenen Waldfriedhof vorbei - den Grundmühlensteig zum Abstieg zur über Hundert Meter tiefer entlangfließenden Kamnitz wählten. 


Am Ende des Weges stand sie auch schon da, die Reste der Grundmühle, die bis nach dem Krieg eine gern besuchte Schankwirtschaft war und von wo man Gondelfahrten durch die Ferdinandsklamm zur Wilden Klamm unternehmen konnte. Lang ist es her...

Die älteste schriftliche Erwähnung der Grundmühle stammt aus dem 16. Jahrhundert. Es ist beurkundet, daß die Wassermühle vom Jahre1696 bis zum Jahre 1945 im Besitz der Familie Pohl war. Die letzten Wirtsleute - Mehl gemahlen wurde hier bis 1931 - wurden nach dem Krieg vertrieben, die Mühle mit den Nebengebäude konfisziert und während der "sozialistischen Ära" dem Zerfall preisgegeben. Heute fällt es selbst vor Ort schwer, die Gebäude auf alten Ansichtskarten den Ruinenresten zuzuordnen.

Das Hauptgebäude stammt aus dem Jahre 1727, wie man noch der Jahreszahl auf dem Türstock des Vordereingangs entnehmen kann. Es ersetzte damals einen durch Brand zerstörten älteren Bau.

Im Gebäude gegenüber, von dem nur noch einige Grundmauern und einige Ziegelsteine erhalten geblieben sind, beherbergte zu k. und k.-Zeiten die Finanzpolizei (Zoll) und etwas später eine Bäckerei. Später, nach dem ersten Weltkrieg, wurde es zu einer etwas bessere Herberge umgebaut. 

Hinter dem Mühlgraben kann man noch ein paar Reste einer Schnapsbrennerei sehen, die anstelle des ursprünglichen, im Jahre 1846 durch ein Hochwasser zerstörtes Gebäude errichtet wurde.

Heute versucht man zumindest das Hauptgebäude in Form einer "romantischen Ruine" zu erhalten. Ab und an dienst sie auch als Kulisse für Tschechische Märchenfilme. Vielleicht kennen sie den Film "Die stolze Prinzessin"?




Mit etwas Mühe läßt sich auf dem Türstock noch die Jahreszahl 1727 entziffern...









Am Eingang zur Ferdinandsklamm findet man dieses hübsche Bild eines Engels...


Und nun geht es wieder den beschwerlichen Steig hinauf - nach Hohenleipa ...



Oben hat man dann einen schönen Blick zum imposanten Rosenberg.

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1 Kommentar:

  1. Wunderbare Ecke, schöne Beschreibung. Geht auch sehr schön ab Jetrichovice / Dittersbach.
    Beste Grüße, Bernd Weise

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