Mittwoch, 27. Februar 2013

Grundbausteine des Mikrokosmos (18)



Mein Vorlesungsmanuskript "Mikrowelt (18)" können Sie über folgenden Link als PDF-Datei herunterladen:

Mikrokosmos

(Politiker-) Problem "nicht Wissen", aber eine Meinung...


Problem radioaktive Abfälle


Erklärung der Maßeinheit Sievert ...



www.wincontact32.de


Der Wasserfall Misol-Ha bei Palenque in Mexico

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau


Dieser eindrucksvolle, ca. 30 m hohe Wasserfall befindet sich rund 30 km von der berühmten Mayastadt Palenque entfernt im Bundesstaat Chiapas und ist eine beliebte Touristenattraktion.











www.wincontact32.de

Dienstag, 26. Februar 2013

Zwischen Alt-Perstein und Thammühl im Land hinter dem Bösig

Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz



Wir sind heute im 'Grünland' unterwegs. Grünland und Rotland sind Begriffe aus dem Hopfenanbau. Man unterschied früher den Grünhopfen vom Rothopfen, äußerlich gekennzeichnet durch die Farbe der Stengelrinde. Außerdem wird dem Rothopfen ein höherer Gehalt an Bitterstoffen zugeschrieben und wurde somit als werthaltiger angesehen. Gehandelt wurde der Grünhopfen in Dauba (Dubá), der Rothopfen in Auscha (Úštěk). Eine Beschreibung der regionalen Anbaugebiete findet sich im Kronprinzenwerk, einer landeskundlichen Enzyklopädie der österreichisch-ungarische Monarchie, welche 1883 vom österreichisch-ungarischen Kronprinzen Rudolf angeregt wurde und in 24 Bänden alle der Krone zugehörigen Länder von Böhmen bis Dalmatien ausführlich beschreibt. Dort lesen wir über das Gebiet :

'Südöstlich vom Mittelgebirge liegt zwischen der Elbe und den Kummerbergen das Auschaer Rothland und das Daubaer Grünland, deren Name vom Roth-und Grünhopfen herrührt, welcher hier in vorzüglicher Qualität gebaut wird. Das Rothland reicht von der Elbe bis zum Wilschberg (610 Meter) und Ronberg (551 Meter), südlich bis in die Hochebene von Wysoka und Wtelno...

... Ungefähr bei Konojed, Graber, Drum, Sterndorf, Sebitsch, Domaschitz, Tuhanzl, Strachel, Zebus und Brotzen scheidet sich das Rothland vom Grünland, welches durch große Plateaus mit engen Felsenthälern, pittoresken Schluchten und wildzerrissenen Sandsteinwänden, sowie durch schmale Thalfurchen ausgezeichnet ist. Ein wichtiger Theil des Grünlandes, ein von Basalt- und Klingsteinkegeln malerisch überragtes Sandsteingebiet heißt auch Daubaer Schweiz. Die Kühgründe, die Nedoweska (456 Meter) und das Gebirge bei Sakschen verdienen besondere Erwähnung, ebenso die Tschapkeule. Von Norden nach Süden streichen die Thäler von Wobrok, Medonost und Kokorin, eines schöner und malerischer als das andere, sammt ihren Schluchten und Nebenthälern. In diesen Gründen bildet der Quader steile, oft senkrechte Felswände mit mehreren Absätzen, welche die Thalgehänge mannigfach unterbrechen und viel Abwechslung bieten. Wasser jedoch führen nur die tiefer eingeschnittenen Thäler und Gründe, die minder tiefen heißen Trockenthäler und bilden an den Wasserscheiden ein ganz zerschlissenes Felslabyrinth.'

Die Wanderung in dieses Labyrinth beginnt unweit von Dauba in Wrchhaben (Vrchovany). Direkt über dem Ort erhebt sich auf dem Wrchabener Berg (Berkovský vrch) die Burgruine Alt Perstein (Starý Berštejn), ein Wahrzeichen, welches in seiner Erscheinung der Burg auf den Bösigen nicht nachsteht. Die Burg wurde Anfang des 15. Jahrhunderts auf dem steilen Basaltgipfel des Wrchhabener Berges errichtet, aber schon 1640 zerstört und mangels Bedarf in dieser exponierten Lage nicht wieder aufgebaut. Bereits 1972 wurde die Ruine durch den tschechischen Staat an eine Privatperson übertragen. Rein zufällig treffen wir den Eigentümer bei unserem Aufstieg. Er erzählt uns, dass er bereits als junger Mann Eigentümer der Burg wurde. Der tschechoslowakische Staat hatte erkannt, dass er nicht in der Lage sein würde, die Vielzahl von historischen Bauwerken im Lande zu erhalten. So entschloß man sich, versuchsweise einige ausgewählte Objekte interessierten Personen zu überlassen, allein in der Hoffnung, dass sich die privaten Eigentümer um die Bauwerke kümmern. Bei der Burg Altperstein ist die Rechnung aufgegangen. Das Objekt ist zwar öffentlich nicht zugänglich, befindet sich aber in einem guten Erhaltungszustand. Bei vorheriger Anmeldung ist der Besitzer auch gern zu einer Führung bereit.

Nachdem wir den weiten Blick von der Burg ins Land genossen haben, machen wir uns auf den Weg nach Thammühl (Stare Splavy) am Hirschberger Großteich (Máchovo jezero). Wir durchwandern die Fluren von Wrchhaben, Klum (Chlum) und Neu Kalken (Skalka u Doks), die felsigen Gründe zwischen Klum und Thammühl (Schwarzer Grund, Langer Graben und Bauerngrund) und den Settina Berg (Šedina) sowohl auf dem Hin- und Rückweg. Große Aussichten auf die Daubaer Schweiz, den Wilschtberg, das Kummergebirge, den Hirschberger See und vor allem die Bösige erleben wir von der Burg Perstein sowie von den Sandsteinbänken des Settina Berges (hier vor allem auf Alt Perstein).

Die liebliche Landschaft und die schönen Aussichten verleiten uns, der Tour das Prädikat 'Genußtour' zu verleihen. 




Die Burg Alt Perstein erhebt sich über Wrchhaben


Der Eingang zur Burg Alt Perstein. 


Man beachte die Warnung!!



Auf dem Weg zum Settina Berg




Abstieg in den Schwarzen Grund



Im Schwarzen Grund




Im Langen Graben



In Neu Kalken haben einige Grundstücke ihren eigenen Hausfels


Fachwerkhaus in Neu Kalken


Blick vom Settina Berg zum Kummergebirge


Blick vom Settina Berg zu den Bösigen


Auf Skalkener Flur, Blick zu den Bösigen


Die Burg Alt Perstein



Rückweg nach Wrchhaben


Der Wilhoscht im Abendlicht



Schmucke Fachwerkhäuser in Wrchhaben


www.wincontact32.de


Sonntag, 24. Februar 2013

Erinnerung an die denkwürdige Eröffnung der Bahnlinie von Bautzen nach Löbau am 16. Dezember 1846

Wahrhaftige Historie u. naturgetreue Abbildung der Probefahrt nach Löbau

bei der festlichen Eröffnung der S. S. Eisenbahn am 16. Decbr. 1846

Die Abfahrt nach Löbau




So fahren wir nach Löbau fort, Adieu, Adieu, Adieu!
In 10 Minuten sind wir dort, Herrje, Herrje, Herrje.
Wir lassen Pelz und Mäntel da,
Denn Löbau ist uns ja so nah, Oje, Oje, Oje!



Der Rückzug von Rabitz



Bei Rabitz, wie ihr Alle wisst,
Verging uns Sang und Spiel.
Die Mäntel hat man sehr vermisst,
Es war ein wenig kühl.

Vom Bautzner Bahnhof geht eine Hilfslokomotive ab



Zieh Bruder zieh!
Im Schnee bis an die Knie.
Hättest Du die Schie genommen,
Wärst nach Löbau schnell gekommen.

Wir sitzen so graulich gefangen,
Hier mitten im riesigen Schnee.
Und schaun in die Heimat mit Bangen,
Erfroren die Glieder, o weh!



Erwartung des Dampfzugs in Löbau



Und so stehn Sie schwer betroffen,
Mann an Mann wie angepicht.
Doch vergeblich ist ihr Hoffen.
Einen Bahnzug sah man nicht...

------------------------------------------------------------------------------------------------------------


Wie blicket doch so trüb u hohl
Feldeinwärts jener Bärtge wohl?
So sah der grosse Friederich
Nach Hochkirch auch einst kümmerlich.
Und eine Ahndung thät ihm sagen.
Dort werden wir aufs Haupt geschlagen.
Und was rennts Bürger-Militär,
Im Nebel nur so hin und her.

Und trinkt in seinem bunten Rock
So gar entsetzlich vielen Grog?
Die Wärme, die er ihm gewährt,
Ist doch kaum einen Pfennig werth.
Viel klüger macht es dort ein Held
Reich an Verstand, Humor u. Geld
Er zieht mit süssem Liebesblick,
Sich schmunzelnd ins Büvett zurück.

Indes die Kälte ungeniert,
Die Mannschaft draussen decimiert.
Gewehre liegen auf dem Boden.
Zu Zapfen starrt des Mundes Oden.
Und tapfre Artillerie Soldaten
Die haben schrecklich schwer geladen.
Da heisst's um vier Uhr dann, o Graus.
Es wird heut' nichts - geht nur nach Haus.


Dieser Bericht über die anscheinend etwas unglücklich verlaufende Probefahrt der Sächsisch-Schlesischen Eisenbahn am 16. Dezember 1846 kann im Original im


in Herrnhut besichtigt werden. Wer also in der Gegend weilt, sollte unbedingt mal hingehen...


www.wincontact32.de



Samstag, 23. Februar 2013

Die "Energiewende" aus der Sicht eines Physikers



"Denke ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenige Leute damit beschäftigen." Henry Ford



Und hier noch ein paar Links:

Die "Energiewende" aus der Sicht eines Netzbetreibers

Und wie viel der Spaß kostet, hat jetzt Herr Minister Altmaier verraten...
Und wer bekommt das Geld - hier erfahren Sie es...

www.wincontact32.de


Donnerstag, 21. Februar 2013

Herbsttour zum Grubberg / Isergebirge



Jenseits der Straße zwischen Buschullersdorf (Oldřichov v Hájích) und Raspenau (Raspenava) formt eine Bergkette den nordwestlichen Ausläufer des Isergebirges. Vom Hemmrichsattel aus kann man schnell in diesen etwas abgelegenen Teil des Gebirges einsteigen. Schwarzberg (Kančí vrch), Spitzberg (Špičák), Grubberg (Stržový vrch) und Nesselberg (Kopřivník) sind die bestimmenden Gipfel in diesem Gebiet, bis in welches sich auch das Naturreservat Jizerskohorské bučiny erstreckt. Dieses Naturschutzgebiet verläuft entlang des steilen Nordabhanges des Isergebirges und wird geprägt durch seine ursprünglichen Buchenwälder und die bizarren Felslandschaften aus Granitgestein. Vom Teufelsloch nordöstlich unterhalb des Hemmrichsattel streben mächtige Felsmassen, die Kahlsteine (Lysé skály) vom Fuße des Nesselbergs bis zu dessen Gipfel empor. Die Kahlsteine zählen zu den bekanntesten und eindrucksvollsten Felsen des Isergebirges (schreibt Kauschka, der es wissen muß). Die Felsgebilde garnieren den ganzen Kamm zwischen Nesselberg, Grubberg und Spitzberg.

Wir nehmen uns für diese Tour etwas mehr Zeit und beginnen in Ringenhain (Větrov), einem Ortsteil von Friedland (Frýdlant v Čechách). Gemütlich wandern wir auf Feldwegen dem Gebirge entgegen, die Silhouette der Berge stets vor Augen. Ein Stück des Weges gehen wir auf dem alten Pilgerweg, der von Zittau nach Haindorf (Hejnice) führt. Kreuze am Wegrand und sakrale Statuen waren 2010 leider zum Teil in beklagenswertem Zustand. Wir folgen dem Pilgerweg ein Stück in östliche Richtung und suchen uns einen unmarkierten Weg zum Aufstieg in das Gebirge, der sich später zwischen den Steinen verliert. Die Jahreszeit ist herbstlich, so daß sich das Gewölbe des Buchenwaldes in seinen schönsten Farben zeigt. Im Wald tauchen bald die Felsen auf, mit denen die Bäume um ihren Standort zu konkurrieren scheinen. Die Felsen verwandeln das Areal um Nesselberg und Grubberg in einen steinernen Wald. Mooskissen verleihen dem Gestein hier und da sanfte Züge, anders als die auch hier vorhandenen Bunker des tschechischen Verteidigungswalles, die schroff zu diesen Idyllen kontrastieren. Am Kamm erreichen wir den markierten Wanderweg, der vom Hemmrichsattel herauf kommt. Jenseits des Kammes öffnet sich das Tal von Buschullersdorf, welches durch das Spitzbergmassiv (Špičák) und den Hauptkamm des Isergebirges umfasst wird.

Durch dieses Tal führt die eingleisige Bahnlinie Reichenberg - Seidenberg, die bereits 1875 eröffnete wurde und die ein Bindeglied für die Direktverbindung zwischen Berlin und Wien darstellte. Ein mehr als 500 m langes Tunnel unterquert bei Philippsgrund (Filipka) den Hemmrichsattel, von wo aus dann die Strecke kurvenreich entlang der Gebirgstäler nach Raspenau hinunter führt.

Aber zurück zum Grubberg; unterhalb des Gipfels am Ringweg weist ein Hinweisschild auf den sagenumwobenen Fels Burgstein (Skalní hrad) hin. Die ehemalige Burg lässt sich nur noch erahnen, aber die Stelle ist gut geeignet für eine Rast mit Blick hinunter auf Friedland und hinüber zum Spitzbergmassiv. Für das eigentliche Ziel, den Spitzberg, ist die Zeit an diesem Herbsttag schon etwas knapp, so dass wir am Wegekreuz unterhalb des Berges (leider) den Rückweg antreten müssen. Ansonsten gehört der über Leitern führende Aufstieg zum Gipfel mit ins Programm. Ein auf der Karte nicht erkennbarer Weg geht nördlich um den Spitzberg herum wieder zur Wegegabelung.

Bevor wir am Fuße des Gebirges den Wald verlassen, passieren wir eine kleine Talsperre, die jedoch stillgelegt scheint. Wir stellen fest, dass die Staumauer geborsten ist, sie hat wohl den Wassermassen bei der Jahrhundertflut im August 2010 nicht standgehalten. Durch das Bett des Staubeckens fließt der Erlichtbach (Oleška), ein Zufluss der Küpper, die bei dieser Katastrophe auf Ihrem Weg zur Neiße in Hermsdorf und Reichenau eine Spur der Verwüstung hinterlassen hat. Vermutlich hat die Flutwelle hier ihren ersten Schub bekommen.

Die letzten Kilometer gehen wir weglos, vorbei am Hofmannsberg (Podlesi) über die Koppeln zurück nach Ringenhain. Letzte Heuballen auf den Feldern erinnern an den vergangenen Sommer. 






Auf dem Pilgerweg nach Haindorf



Granit im Moosgewand


Bunker am Nesselberg



Im Naturreservat Jizerskohorské bučiny


Bei den Kahlsteinen, Gorilla (-felsen)





Blick vom Burgstein zum Spitzberg



Felsen beim Burgstein



Zerstörtes Stauwerk des Erlichtbaches


Herbstliche Stimmung


Blick von Hofmanns Berg zum Iserkamm





Herbststimmung im Vorgebirge

www.wincontact32.de

Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de Interessante Blogs Blog-Webkatalog.de - das Blogverzeichnis